Nach Wanderjahren als Schneidergeselle kommt Winters nach Köln. Der Ehe mit der Kölner Kaufmannstochter Elisabeth („Lisette“) Thierry (1784 -1856), der späteren Theaterprinzipalin, entstammen sechs Kinder. Wegen schlechter Erwerbslage verdingt er sich im Sommer als Anstreicher. Für die Wintermonate beantragt er die Erlaubnis, ein „Krippenspiel für kleine Kinder“ aufzuführen. „Ich hoffe wegen Abgang anderen Verdienstes hiermit auf redliche Art mein Brot zu gewinnen“, heißt es in seiner Petition an den „Bürger Maire“. So hieß der Bürgermeister in der „Franzosenzeit“.
Mit der Gründung einer Stockpuppenbühne in der Lintgasse (Altstadt) legte Winters den Grundstein für das Kölner Hänneschentheater. Behördeneingaben lassen 1802 als Gründungsjahr vermuten. Das Theater vollzog mehrfache Standortwechsel, war aber nie Wanderbühne. Es gilt als erste feste Bühne Kölns.
Die Eheleute avancieren mit ihrem kleinen Ensemble zum führenden Puppentheater in der Stadt. In der Tradition der Mysterienspiele trat Hänneschen zunächst als Intermezzo-Figur („Krippen-Hänneschen“) auf und bediente mit lustigen Faxen als Hanswurst (Hans > Hennes > Hänneschen) das Unterhaltungsbedürfnis des Publikums. Nach und nach erfindet Winters Figuren wie Tünnes, Schäl, Hänneschen, Bärbelchen, Besteva, Bestemo. Dort agieren sie im Spannungsfeld einer Stadt im Umbruch, zwischen agrarischer Herkunft und einbrechenden städtischen Einflüssen. Mehrere hundert Stücke aus der Feder des Theatergründers blieben erhalten, allerdings nur wenige seiner Puppen, etwa der „Teufel“ (s. Foto).
Winters hatte mehrere Konkurrenten. So die Puppenspielerfamilie Mille(o)witsch, die mangels einer Konzession 1843 auf die rechte Rheinseite auswich. Ab 1895 stellt sie Typen aus dem Puppentheater von echten Schauspielern dar – die Geburtsstunde der späteren Volksbühne.